Südlich der heute nur noch als Bodendenkmal vorhandenen Burganlage "Hustmere" entstand die ehemalige Burgmannsstadt Horstmar.
Auffällig für das Münsterland und einzigartig ist
der nahezu quadratische Grundriss der Stadt, der an römische
Stadtgründungen erinnert, ohne dass hierfür eine Rezeption abzuleiten
wäre. Der heute noch gut ablesbare Grundriss wurde von zwei umlaufenden
Gräben und Außen- und Innenwällen umschlossen. An den Ecken des
quadratischen Grundrisses standen runde Wachtürme. Eine Stadtmauer
konnte jedoch bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. In jede der
vier Himmelsrichtungen führte ein Tor aus der Stadt. Der Ortskern wird
bis heute achsial von zwei Hauptstraßenzügen, die von Osten nach Westen
und von Norden nach Süden verlaufen, kreuzförmig geteilt. Den
Ortsmittelpunkt bestimmen Kirche und Rathaus.
Nach außen, nahe
den Befestigungsanlagen und Stadttoren, standen die ehemaligen acht
Burgmannshöfe. Die Gründung der Burgmannshöfe ist für das 11.
Jahrhundert anzunehmen. Zum Schutze ihrer etwa 200 m entfernt liegenden
Burg gründeten die Edelherren von Horstmar acht Burglehen, deren Höfe
gleichzeitig die sich entwickelnde Burgsiedlung sichern sollten.
Ihre Bewohner, die Burgmänner, waren die eigentlichen Herren der Stadt.
Bereits im 13. Jahrhundert erwähnt, verstanden sie es, im Laufe des
nächsten Jahrhunderts ihre Befugnisse und Macht derart auszuweiten, dass
sie sogar ihrem Landesherrn, dem jeweiligen Bischof, den Zugang zur
Stadt verwehren konnten.
Von den Burgmannshöfen sind bis heute sechs erhalten:
- der Münsterhof
- der Sendenhof
- der Mervelder Hof
- der Borchorster Hof
- der Valkenhof
- der Deipenhof