Bis auf einige wenige Ausnahmen hat die Umstellung vom Gelben Sack auf die
gelbe Tonne im Bereich der Stadt Horstmar während des Jahreswechsels gut
geklappt,“ erklärt Ramona Hollefeld, Abfallberaterin
der Stadt Horstmar. Man habe insgesamt 2.100 gelbe
Tonnen aufgestellt, hat sie auf Nachfrage bei der Entsorgungsfirma Remondis
erfahren. Grundsätzlich
haben alle privaten Haushalte eine 240 Liter Tonne mit schwarzem Korpus und
gelbem Deckel
erhalten. Die genaue Anzahl der Tonnen hat sich, wie bei den anderen Abfallgefäßen auch, nach der Einwohnerzahl je Grundstück
gerichtet. Gewerbebetriebe konnten anstelle von Einzeltonnen
auch 1.100 Liter Rollcontainer erhalten. Ramona Hollefeld wird immer wieder mit der Frage konfrontiert,
was denn nun alles in die Gelbe Tonne gehöre. Zusammenfassend lautet ihre
Antwort: „Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und
Verbundmaterialien wie Getränkekartons.“ Häufig tauche auch die Frage auf, in
welchem Zustand sich der Abfall, der in die Gelbe Tonne gehört, befinden müsse.
So etwa, ob der Joghurtbecher vorher in den Geschirrspüler gehöre. Das sei
übertrieben, meint Ramona Hollefeld. Es gelte die Nicht-perfekt-sauber-Klausel für alle Verpackungen. Die Faustregel laute also: Reste raus. Wichtig sei es jedoch, den Deckel und – wenn
vorhanden – auch die Papierummantelung beim Joghurtbecher vor dem Einwurf
komplett abzutrennen und gesondert zu entsorgen. Ein Großteil der
entsorgten Verpackungen aus Kunststoff, wie zum Beispiel Zahnpastatuben,
Flaschen aus Plastik oder Joghurtbecher, Getränkekartons aus Verbundstoffen,
Folien oder Styropor (von Verpackungen), ist
recycelbar, das heißt die Verpackungen können verwertet werden. Sie werden zu
Rezyklaten verarbeitet, einem Granulat aus Recyclingkunststoff verarbeitet.
Dieses dient als Material, um Kunststoffeimer, Blumentöpfe oder erneut
Verpackungen daraus herzustellen und sie als neue Produkte verwenden zu können.
Ramona Hollefeld erklärt auch, was nicht in die Gelbe Tonne gehört: Elektroschrott, Netze, Seile. Gewebeplanen,
Hausrat, Dekomaterial, Batterien aller Art, Altkleider, Kinderspielzeug,
Agrarfolie, Lebensmittelreste, gefüllte Staubsaugerbeutel, Windeln, Bauabfall,
z.B. Kunststoffrohre, Bodenbeläge, Kabelbahnen, Isoliermaterialien und
Dämmstoffe etc., medizinische Abfälle, u.a. Infusionsschläuche etc.,
Gewerbeabfall, u.a. Kfz Teile, Etikettenrollen etc sowie alle Abfälle und
Materialien, die nicht als Verkaufsverpackung
eingesetzt und genutzt wurden.
Für die
Bereitstellung und Entsorgung der Gelben Tonne sind, wie
bisher bei den Gelben Säcken auch, die Systembetreiber zuständig. Und zwar
unabhängig von der kommunalen Entsorgung von Rest-, Bio-, Papier- und
Sperrmüll. Der Auftraggeber ist hier also nicht die Stadt Horstmar, sondern die
Betreiber des Rücknahmesystems für Verpackungen. Finanziert wird die Entsorgung
der Verpackungen über die Systembetreiber, die für den Handel die Rücknahme und
Verwertung des Abfalls organisieren. Letztlich bezahlt der Verbraucher schon
beim Kauf jedes verpackten Produktes die Entsorgungskosten der Verpackungen.
Daher sind die Einführung und Entsorgung nun für die Bürger „kostenfrei“.
[ Text+Foto: Franz Neugebauer]