Tag des offenen Denkmals 2019

    "Modern(e) : Umbrüche in Kunst und Archichtektur"

    Wie in Jedem Jahr findet am 08. September 2019 wieder der Tag des offenen Denkmals statt.

    Der Kreis Steinfurt gibt wieder ein Faltball heraus , in dem die Veranstaltungen zu diesem Tag aufgelistet sind. Weitere Informationen sind hier einsehbar: Kreis Steinfurt


    Veranstaltungsplaket zum Download


    Eine Beteiligung der Horstmarer Heimatvereine sieht wie folgt aus:


    Programm: Tag des offenen Denkmals


     Sonntag 8. September 2019


    Name des Denkmals

    Merveldter Hof

    Anschrift:

                Gossenstraße10; 48612 Horstmar

     

    Beschreibung:


    Der Merveldter Hof wurde ab 1560 von Johan von Merfeldt im Stile der niederländischen Renaissance als Dreiflügel-Anlage erbaut, eine der frühesten Anlagen dieses Typs im Münsterland. Der westliche Seitenflügel wurde Anfang des 18. Jh.s abgebrochen, daher ist dort eine verputzte Innenwand zu sehen.


    Der verbliebene Seitenflügel und der Ostgiebel zeichnen sich durch sog. „Specklagen" aus: abwechselnde Lagen von roten Ziegelsteinen und hellgelben Sandsteinen im Mauerwerk. Diese ,,Specklagen" treten hier erstmals nachweisbar in Westfalen auf. Das Motiv kommt aus den flämischen Niederlanden und findet sich 60 Jahre später nochmals auf Haus Alst wieder. Beachtenswert ist die Zahl von acht Kaminen im Innern, deren Bosen die Wappen der Erbauer zeigen.


    Die Anlage ist heute durch fortwährende Umbauten und Veränderungen und durch natürlichen Verfall entstellt. So wurde schon Anfang des 19. Jh.s der Dreistaffelgiebel des östlichen Seitenflügels und das im Bereich der heutigen Eingangstür ursprünglich vorhandene Treppenhaus abgebrochen. Besonders die Nordseite zeigt lehrreich die Änderungslust der Bewohner. Vermauerte und neu eingebrochene Fenster, Reste von einem Erker und von zwei doppelten Abtritterkern nebst den Spuren ihrer Benutzung, abgeschlagene Gesimse und Flickwerk in der Mauer. Und die schon am Boden beginnende Flickstelle auf dem Südgiebel, in der Reste eines Wappens von Valke vermauert sind, zeigen an, dass hier früher ein „Utstich“ (Bodenerker) hervorragte. Zur Straße hin bildet eine Mauer einen großen Innenhof und grenzt die Anlage zur Stadt hin ab.


    Das ganz in Fachwerk errichtete Nebengebäude wurde sehr bald nach dem Haupthaus erbaut als zu jener Zeit hier im Münsterlande noch sehr seltenen Dreiständerbau. In der Südwestecke wurde allerdings im 19. Jahrhundert das äußere Fachwerk durch Mauern aus Bruchstein mit Ziegelgewänden für die Fenster ersetzt. Auch dieses wurde in den 1980er Jahren sehr aufwendig restauriert unter Schaffung von modernen Wohnräumen bis unters Dach und Einbau einer modernen Küche. Es wird gelegentlich auch als Baumeisterhaus bezeichnet, wobei mit Baumeister früher derjenige gemeint war, der die Ländereien landwirtschaftlich bebaute.



    Führungen am Denkmaltag mit Erläuterung der Baugeschichte durch Prof. Dr. Anton Janßen:


    um 11:00 Uhr und um 14:30 Uhr


    jeweils ab Hofraum des Merveldter Hofes


    Kontaktperson:

    Prof. Dr. Anton Janßen

    Lerchenweg 7,

    48612 Horstmar

    Tel. (02558) 7507

     

    Name des Denkmals


    Mühlen am Leerbach

    Anschrift:

                Ostendorf 61/2 in 48612 Horstmar-Leer

             

    Wennings Wassermühle


    Ostendorf 61; 48612 Horstmar-Leer


    Beschreibung:  Wassermühle mit kurz vor der Jahrhundertwende eingebauter Forellenzucht und zu einer umfangreichen Teichanlage erweitertem Mühlenstau (Oberwasser). Sehr alter Mühlenstandort (ehemals zum Stift Borghorst gehörig). Ihr heutiges Aussehen erhielt sie 1845/46 durch die erhebliche Vergrößerung der Vorgängermühle. Jetzt Wassermühle mit oberschlächtigem Wasserrad und zwei Mahlgängen mit entsprechender Antriebstechnik. Ursprünglich war zudem ein Ölschlag (Kollergang) vorhanden. Dieser wurde aber schon vor der Wende zum 20. Jahrhundert entfernt. Der Mahlbetrieb wurde 1939 zwangseingestellt, nach dem 2. Weltkrieg wurde noch kurzzeitig für den Eigenbedarf des Hofes Wenning Futtergetreide geschrotet. Danach verfiel die Mühle.


    1994 pachtete der Förderverein Technische Denkmäler e. V. – 2004 im Mühlen- und Heimatvereins Leer e. V. umbenannt - die gesamte Mühlenanlage, um sie als Denkmal zu restaurieren und der Nachwelt zu erhalten. Das Gebäude wurde 1994/98 vollständig instandgesetzt; 2010 wurde ein neues Wasserrad installiert und die innere Mühlentechnik restauriert, so dass wieder ein Mahlgang betriebsklar ist und ein Mahlgang als Anschauungsobjekt geöffnet vorliegt.


    Schmeddings Doppelmühlen-Anlage:


    Ostendorf 62; 48612 Horstmar-Leer


    Beschreibung: Doppelmühlenanlage mit Ölmühle auf der westlichen und Wassermühle (unterer Teil eine ursprünglich als kombinierte Wind-/Wassermühle errichteten Getreidemühle) auf der östlichen Seite des zwischen beiden hindurchfließenden Leerbaches. Die kombinierte Wind-/Wasser-Getreidemühle wurde 1848 mit zwei Mahlgängen anstelle einer Wassermühle mit einem Mahlgang als Vorgängermühle errichtet. Um 1910 wurde ein „Motorenhaus“ für eine Dampfmaschine angebaut, da der Windmühlenteil die Flügel verloren hatte. Im Motorenhaus wurde ab den 1920er Jahren alternierend zeitweilig ein Dieselmotor, ein Elektromotor bzw. während des 2. Weltkrieges ein Sauggasmotor aufgestellt. Das Motorenhaus wurde um 1939 aufgestockt für eine Getreidereinigung. – Am 8. Januar 1928 wurde der Windmühlenteil ganz vom Sturm herabgerissen. Die Galerie wurde entfernt und der verbliebene Mühlenstumpf aus Bruchstein mit einer flachen Betondecke oben abgedichtet. – Gleich nach Ende des 2. Weltkrieges wurde ein Mahlgang ausgebaut und dafür ein Walzenstuhl in Betrieb genommen. 1965 wurde das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt und das Ölmühlengebäude aufgestockt. - Die Ölmühle auf der gegenüberliegenden Wasserseite wurde bald Ende der 1920er Jahre wurde die Einrichtung beseitigt.


    1993 übernahm der Förderverein Technische Denkmäler e. V. – 2004 im Mühlen- und Heimatvereins Leer e. V. umbenannt - die gesamte Mühlenanlage in Erbpacht, hat seitdem vieles schon restauriert und statt der Wasserturbine 1997 wieder ein Wasserrad eingebaut. 2012/13 wurde die innere Mühlentechnik restauriert, so dass wieder ein Mahlgang betriebsklar ist.


    Öffnungszeiten am Denkmaltag:


                10 bis 17 Uhr


     Führungen nach Anmeldung bei Josef Denkler, Geschwister-Buller-Straße 32; 48612 Horstmar, Tel. (02551) 2163 jederzeit möglich


    Kontaktpersonen:


    Josef Denkler                                                  Prof. Dr. Anton Janßen

    Geschw.-Buller-Str. 32                                   Lerchenweg 7,

    48612 Horstmar                                             48612 Horstmar

    Tel. (02551) 2163                                           Tel. (02558) 7507


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